Hamster sind niedliche Tiere, aber leider auch sehr schreckhaft. So manches kann ihnen Angst einjagen, auch Dinge vor denen wir Menschen uns nicht fürchten würden. Es ist daher nur verständlich, dass wir uns fragen: Haben Hamster Angst vor Katzen?
Hamster haben Angst vor Katzen. Hamster sind Einzelgänger und Katzen sind Raubtiere, in deren Beuteschema kleine Nager fallen. Nicht nur der Anblick von Katzen verängstigt Hamster, selbst der Katzengeruch kann beunruhigend auf sie wirken. Es ist besser Hamster und Katzen räumlich zu trennen.
Das war nur die kurze Antwort auf die Frage. Wir müssen tiefer in die Materie einsteigen. Denn es ist nicht einfach Katzen und Hamster in einer Wohnung zu halten. Mit der richtigen Vorsorge kann es allerdings funktionieren. Zusammen werden wir herausfinden, wie man Katzen und Hamster in deinem Zuhause unterbringen könnte.
Warum haben Hamster Angst vor Katzen?
Du musst dich in die Lage deines Hamsters versetzen. Es ist ein kleines Tierchen und alles in seiner Umgebung wirkt sehr groß auf ihn. Eine Katze ist in seinen Augen ein Riese.
Hamster haben zudem einen sehr guten Geruchssinn. Katzen sind von Natur aus Beutetiere, die es auch auf kleine Nager abgesehen haben. Dein Hamster riecht also den Geruch von einem potenziell gefährlichen Beutetier und bekommt Todesangst. Und das auch zurecht. Denn ein Hamster fällt sehr wohl in das Beuteschema von Katzen.
Selbst wenn die Katze niemals in Kontakt mit dem Käfig kommen könnte, sollte man Katzen und Hamster nicht in einen Raum setzen. Alleine der Geruch der Katze bedeutet für den Hamster unglaublichen Stress.
Hamster haben ein kleines Herz, das sehr hart arbeiten muss. Selbst in ruhigen Situationen haben die kleinen Tierchen bereits einen sehr schnellen Herzschlag. Jede Beunruhigung lässt das kleine Herz noch schneller schlagen. Zuviel Stress kann tödlich sein.
Aber auch der Katze würde ein solches Zusammentreffen nicht gut tun. Denn sie riecht das potenzielle Beutetier und wird versuchen es ausfindig zu machen. Kann sie es nicht finden, bedeutet es auch für die Katze unnötigen Stress.
Wie reagieren Katzen auf Hamster?
Jede Katze hat ihre eigene Persönlichkeit. Jüngere Katzen sind oftmals sehr neugierig und spielen mit allem in ihrer Umgebung. Ältere Katzen können oftmals eher träge sein.
Je nach Persönlichkeit könnte es sein, dass die Katze den Hamster sofort angreifen wird. Schließlich liegen Mäuse und andere kleine Nagetiere genau im Beuteschema von Katzen.
Wenn eine Katze eher träge ist, kann es auch passieren, dass sie sich erst einmal gar nicht für das Tier interessiert.
Wie du siehst reagiert jede Katze anders auf Hamster. Aber das heißt nicht, dass du eine eher träge Katze mit einem Hamster ohne Sorge in einem Raum lassen kannst.
Können Hamster und Katzen Freunde werden?
In der Tierwelt gibt es die verrücktesten Freundschaften. Wir alle kennen die Geschichten von Hunden und Katzen die beste Freunde geworden sind.
Tiere, die sich in der freien Natur bekämpfen würden, können enge Freundschaften schließen. Das ist möglich und es gibt unzählige Beispiele, von denen im Internet berichtet wird.
Wenn Tiere in einem sehr jungen Alter aneinander gewöhnt werden, können solche nahe Verbindungen entstehen. Wenn eine Katze und ein Vogel Freunde werden können, dann sollte doch ein Zusammenleben von einer Katze und Hamster kein Problem sein?
Heißt das nun also, dass man Katzen und Hamster zusammen halten kann, wenn man sie nur früh genug aneinander gewöhnt?
Nicht unbedingt.
Denn solche Freundschaften sind nicht natürlich. Es kann lange Zeit sehr gut gehen und aus dem Nichts kann eine solche Freundschaften schlimm enden.
Wir alle kennen die Geschichte von Roy Horn von Siegfried und Roy. Siegfried und Roy sind mit ihren weißen Tigern aufgewachsen und sie haben sich blind vertraut. Eine Freundschaft zwischen Mensch und Tiger, wie man es in freier Natur nicht erleben würde.
Über viele Jahre ging diese Freundschaft gut und die beiden faszinierten mit ihrer Show tausende Menschen. Bis zu dem einen Abend, der alles veränderte.
Roy wurde eines Abends von dem Tiger, den er so gut kannte, angegriffen und schwer verletzt. Nur mit Glück überlebte er den Angriff und war danach halbseitig gelähmt. Er hat sich von diesem Unfall niemals wieder richtig erholt.
Eine Freundschaft zwischen Tiger und Mensch ist ähnlich wie die von Katzen und Hamstern. Wenn man die Tiere früh genug aneinander gewöhnt, kann es vielleicht über eine lange Zeit gut gehen. Doch dann kann der Tag kommen, an dem alles anders war.
Kann man Hamster und Katzen in der gleichen Wohnung halten?
Mit dieser Geschichte im Hinterkopf, müssen wir uns die Frage stellen, ob man Hamster und Katzen wirklich in einer Wohnung halten kann. Ist es überhaupt möglich?
Ja, man kann Hamster und Katzen in der gleichen Wohnung halten. Allerdings muss man dafür einige Vorkehrungen treffen. Der Hamsterkäfig muss unbedingt in einem Zimmer stehen, zu dem die Katze keinen Zugang hat.
Aber natürlich eignet sich längst nicht jedes Zimmer dazu. Du solltest den Hamsterkäfig nicht in einen dunklen und kalten Abstellraum stellen, nur weil du diesen verschließen kannst und du dir sicher bist, dass die Katze dorthin nicht kommen kann.
Es sollte ein Zimmer sein, dass auch wirklich für die Hamsterhaltung geeignet ist. Es sollte ein Zimmer sein, in dem der Hamster tagsüber seine Ruhe hat. Schließlich sind Hamster nachtaktiv und schlafen tagsüber.
Auch sollte das Zimmer wohl temperiert sein, sprich die Temperatur sollte etwa zwischen 18 und 24 Grad liegen. Achte auch darauf, dass genügend Tageslicht in das Zimmer scheint. Schließlich können Hamster nicht mal eben auf die Uhr schauen, um zu wissen wann sie aufstehen müssen. Sie orientieren sich am Tageslicht.
Hast du das richtige Zimmer für deinen Hamster gefunden, zu der die Katze keinen Zugang hat? Wunderbar! Aber wir sind damit leider noch nicht am Ende der Vorkehrungen.
Du benötigst zudem einen “katzensicheren Käfig”. Ein normaler Gitterkäfig wird nicht reichen, denn durch diesen könnte die Katze ihre Pfoten stecken.
Jetzt fragst du dich sicherlich, warum einen speziellen Käfig? Schließlich haben wir den Hamster doch in einen Raum gestellt, in den die Katze nicht kommen kann. Das ist richtig, aber…
Wir sind Menschen und Menschen machen Fehler. Es kann immer mal passieren, dass wir unvorsichtig sind und im Stress vergessen die Türe verschlossen zu halten. Wir müssen schnell einen Einkauf erledigen und vergessen dabei den Hamster.
Oder wir bekommen Besuch und das neugierige Kind geht in den Raum, um nach dem Hamster zu schauen und lässt die Türe weit aufstehen. Egal wie vorsichtig man auch sein mag, es wird der Tag kommen, an dem die Türe offen steht. Und auf diesen Tag müssen wir vorbereitet sein.
Beachte auch, dass manche Katzen sehr schlau sind. Meine Katze zum Beispiel springt an Türklinken und öffnet somit selbst verschlossene Türen. Du solltest in diesem Fall die Tür also immer mit einem Schlüssel abschließen.
Wie sieht also jetzt ein “katzensicherer Käfig” aus? Es gibt keinen Käfig, der hundert prozentig sicher ist. Es gibt nur Käfige, die sicherer sind als andere.
Ein sicherer Käfig sollte schwer sein. Die Katze sollte nicht in der Lage sein den Käfig mit ihren Pfoten zu verschieben. Besonders dann nicht, wenn er auf einem hohen Möbelstück steht, von dem er herunterfallen könnte.
Am besten eignen sich Hamsterkäfige aus Holz, die an den Seiten Glaswände haben. Oben befindet sich ein Gitter für die Luftzufuhr. Diese sind relativ schwer und das Glas an der Seite verhindert, dass die Katze mit ihren scharfen Krallen hineinlangen könnte.
Sicher sind diese Käfige nicht vor Katzenangriffen, aber sie sind besser geschützt als die normalen Gitterkäfige. Bedenke, dass wir den Hamster im Normalfall nicht mit der Katze in einen Raum lassen. Lediglich wenn wir unachtsam waren, kann diese Art von Käfig ein Zusammenstoßen der beiden Tiere glimpflich ausgehen lassen.
Natürlich sollte der Käfig ausreichend groß sein und jede menge Spielmöglichkeiten für deinen Hamster bieten. Das versteht sich von selbst. Der Tierschutzbund empfiehlt eine Grundfläche von mindestens einem Quadratmeter. Mehr ist mehr in diesem Fall, es darf gerne auch größer sein.
Der Vorteil von einem Hamsterkäfig aus Holz mit Glaswänden ist nicht nur, dass er besser geschützt vor Katzenangriffen ist. Auch kann man in diesen reichlich Streu einfüllen, in dem dein Hamster buddeln kann. Denn Hamster leben in der freien Natur in unterirdischen Tunneln. Sie lieben es sich zu vergraben und zu buddeln.
Habe ich alle Fragen zu dem Thema, ob Hamster Angst vor Katzen haben, beantwortet?
Nicht nur haben Hamster Angst vor Katzen, ein solches Zusammentreffen kann tödlich für den kleinen Nager enden. Denn Hamster fallen genau in das Beuteschema von Katzen.
Zwar gibt es auf der Welt zahlreiche Beispiele von sehr ungewöhnlichen Tierfreundschaften, aber man sollte trotzdem nicht darauf vertrauen.
Auch wenn deine Katze deinem Hamster freundlich gesinnt erscheint, kann eine solche Freundschaft schnell aus dem Ruder laufen. Und wer möchte schon eines Tages nach Hause kommen und den Hamster tot auffinden?
Katzen und Hamster gehören nicht zusammen. Alleine der Geruch wird deinen Hamster verängstigen. Wenn du Katzen und Hamster in einem Haushalt halten möchtest, treffe die Vorkehrungen. Sei lieber zu vorsichtig als zu nachlässig. Dein Hamster wird es dir danken.
Jetzt ist es an der Zeit von dir zu hören! Hast du eine Katze und möchtest einen Hamster oder andersrum? Oder hältst du bereits Katzen und andere Nager zusammen in einer Wohnung? Wie stellst du sicher, dass das Zusammenleben funktioniert? Ich würde mich freuen von dir unten in den Kommentaren zu hören!