Wenn ein Hamster immer ausbricht, könnte etwas mit seinem Käfig nicht stimmen. Natürlich haben die kleinen Tiere einen großen Freiheitsdrang, aber dieses Verhalten kann auch auf ein paar Missstände hindeuten. In diesem Artikel widmen wir uns deshalb ausgiebig dem Thema: Hamster bricht immer aus, was tun? Für alle, die nicht gerne um den heißen Brei reden, gibt es hier gleich die Zusammenfassung:
Hamster brechen häufig aus, wenn sie sich in ihrem Käfig nicht wohlfühlen. Vielleicht gibt es Stressfaktoren wie laute Geräusche, grelles Licht am Abend, oder fremde Gerüche, die du beseitigen solltest. In vielen Fällen ist das Gehege schlichtweg zu klein oder bietet zu wenig Spielmöglichkeiten. Jedenfalls solltest du den Käfig schnellstmöglich ausbruchssicher gestalten.
Ich zeige dir im Detail, wie du deinem Hamster ein schönes Heim bieten kannst, aus dem er nicht ausbrechen möchte. Auch widmen wir uns der Frage, warum dein Hamster überhaupt entkommen kann und was du dagegen tun kannst.
Hamster bricht immer aus
Hamster sind bekannt für ihre Neugier und unerschöpfliche Energie. Sie laufen in freier Natur kilometerweite Strecken – und das an nur einem Tag! Es ist also nicht verwunderlich, dass sie auch bei uns Zuhause im Käfig äußerst aktiv sind.
So wollen die kleinen Tierchen immer alles erkunden und erklettern. Sie stecken ihre Nasen überall rein, um zu sehen, ob sich etwas Spannendes darin finden lässt. Wenn ein Hamster jedoch immer versucht auszubrechen, gibt es wahrscheinlich äußere Faktoren, die ihn in seinem Käfig nicht wohlfühlen lassen. Es könnte ein Hilferuf von ihm sein, den du ernst nehmen solltest.
Warum versucht ein Hamster auszubrechen?
Es gibt mehrere Gründe, warum Hamster immer ausbrechen wollen. Den ersten haben wir bereits genannt: die natürliche Neugierde der quirligen Tierchen. Es könnte aber auch daran liegen, dass sich dein Hamster in seinem Heim nicht wohlfühlt und deshalb versucht auszubrechen. Wie können wir also herausfinden, welche Beweggründe dein Hamster hat? Wir müssen dazu sein Verhalten etwas genauer beobachten.
Wenn dein Hamster ständig aufgeregt ist, sprich, er klettert wie wild an der Käfigdecke oder an den Gitterstäben, dann haben wir das erste Indiz für ein unnatürliches Verhalten. Beißt der zudem immer an den Gitterstäben ist das ein weiteres Warnsignal. Er versucht das Gitter zu durchbeißen, damit er aus seinem Käfig entkommen kann.
Ein weiteres Anzeichen ist rastloses Verhalten. Ein unglücklicher Hamster scheint niemals stillzustehen, er rennt von einer Ecke zur anderen, ohne ein wirkliches Ziel zu verfolgen. Hört sich das alles nach deinem Hamster an? Dann kann es gut sein, dass du etwas an seiner Umgebung verändern solltest.
Schenke deinem Hamster einen Käfig, aus dem er nicht ausbrechen möchte
Die meisten im Handel angebotenen Käfige sind viel zu klein. Sie bieten nicht genügend Platz und dein Hamster kann seinen natürlichen Bewegungsdrang nicht ausleben. Wie groß sollte ein Käfig sein? Mindestens 1 Quadratmeter Grundfläche sollte er bieten. Da Hamster Einzelgänger sind, bedeutet das also, dass ein Tier alleine diese Fläche benötigt.
Zusätzlich benötigt dein kleiner Freund reichlich Möglichkeiten zum Buddeln, schließlich graben die Tiere auch in freier Natur ihren eigenen Hamsterbau mit meterlangen Tunnelsystemen. Um deinem Hamster ein möglichst artgerechtes Leben zu schenken, solltest du darauf achten, dass die Einstreu für Goldhamster etwa 30 Zentimeter hoch ist. Bei Zwerghamster können es ruhig ein paar Zentimeter weniger sein.
Nun wirst du dir vielleicht denken, dass so hohe Einstreu bei deinem Käfig nicht möglich seien. Und in den meisten Fällen ist es wirklich so, dass die Bodenwanne der Gitterkäfige nicht soviel Streu fasst. Deshalb sollte man zumindest darüber nachdenken dem Hamster einen Glaskäfig zu schenken. Hier kann keine Einstreu hinausfallen, egal wie viel er auch buddeln mag.
Aus einem Nagarium wird dein Hamster nicht ausbrechen wollen
Ein Nagarium könnte man auch als einen Käfig aus Glas bezeichnen. Es ist also ein Terrarium für Hamster oder andere Nagetiere. Theoretisch könnte man auch ein altes Aquarium zum Hamsterkäfig umbauen, solange genügend Frischluft hineinströmen kann. Mehr dazu hier: Hamster im Aquarium halten.
Der Vorteil von einem Nagarium ist nicht nur, dass dein Hamster schön buddeln kann, sondern du kannst ihn auch von allen Seiten durch die Glasscheiben beobachten.
Ein Hamster sollte nicht ausbrechen wollen
Ein Nagarium möchte spannend eingerichtet werden, damit dein Hamster gar nicht erst auf die Idee kommt ausbrechen zu wollen. Zuerst einmal musst du das Futter nicht unbedingt in einem Napf servieren. Spannender für deinen Hamster ist es, wenn du es im Käfig verteilst. So wird die Futtersuche zum Abenteuer für ihn, genauso wie er es auch in der freien Natur gewöhnt ist.
Zusätzlich benötigt dein Hamster ein Sandbad, das dient einerseits zur Unterhaltung und zudem auch zur Körperpflege. Durch das Herumwälzen im Sand wird überschüssiges Öl vom Fell abgetragen und es erstrahlt wieder im neuen Glanz. Ein weiteres nützliches Utensil für einen hygienischen Käfig: die Hamstertoilette.
Spielzeug, Spielzeug und nochmals Spielzeug
Ein Hamster will unterhalten werden. Schließlich verbringt er den ganzen Tag in einem eher beengten Habitat, selbst wenn der Käfig eine relativ große Fläche aufweist. Du solltest also dafür sorgen, dass dein kleiner Freund sich die Nacht über gut beschäftigen kann. Ein Laufrad (am besten aus Holz) ist ein absolutes Muss, schließlich laufen die kleine Tierchen in freier Wildbahn kilometerweite Strecken an nur einem Tag.
Zusätzlich solltest du deinem Hamster natürlich ein Häuschen und weiteres Spielzeug in den Käfig stellen. Ausgehöhlte Baumstämme bieten Versteckmöglichkeiten, aber auch leere Klopapierrollen können spannend sein. Labyrinthe, Brücken, Klettertürme – sei bei der Auswahl kreativ und achte darauf, dass sie aus Holz sind.
Bei Plastik ist die Verletzungsgefahr einfach zu groß. Schließlich nagen die kleinen Tiere auch an Dingen, an denen sie besser nicht knabbern sollten. Schnell ist ein kleines Plastikteil verschluckt und im schlimmsten Fall fügt sich dein Hamster innere Verletzungen zu.
Weitere Faktoren, warum Hamster ausbrechen
Nachdem du seinen Käfig artgerecht eingerichtet hast, sollte dein Hamster schon viel glücklicher sein. Aber für ein wirklich erfülltes Hamsterleben reicht dies alleine nicht. Entgegen der weitläufigen Meinung sind Hamster nicht besonders pflegeleicht, man muss bei der Haltung einiges beachten.
Dein Hamster braucht Freilauf
Warum möchte dein Hamster immer ausbrechen? Richtig: Er will in die Freiheit. Er möchte sich frei bewegen können. Niemand möchte sein ganzes Leben eingesperrt verbringen, auch dein Hamster nicht.
Deshalb solltest du deinem Hamster regelmäßigen Auslauf ermöglichen – am besten täglich. Du musst vorher allerdings das Zimmer sicher gestalten und alle möglichen Gefahren beseitigen. Am besten zäunst du einen Bereich ein und lässt deinen Hamster niemals unbeobachtet, damit er nicht entkommen kann. Wie du den Freilauf sicher gestaltest, kannst hier nachlesen: Hamster im Zimmer laufen lassen.
Vermeide Stress für deinen Hamster
Neben einem zu kleinen Käfig, ist eine stressvolle Umgebung, ein weiterer Grund, warum ein Hamster ausbrechen möchte. Die kleinen Nager haben selbst im Ruhezustand einen hohen Puls und sind äußerst leicht gestresst.
Was kann einem Hamster Angst einjagen? Sehr vieles, aber hier sind die häufigsten Ursachen:
- Laute Geräusche – laute Musik oder andere störende Geräusche mögen Hamster überhaupt nicht. Seine Umgebung sollte immer ruhig und entspannt sein. Hamster haben einen äußerst ausgeprägten Hörsinn, da sie nahezu blind sind. Vermeide also jeglichen Lärm.
- Fremde Gerüche – die kleinen Nager sind Einzelgänger, die in der Nahrungskette unten stehen. Sie müssen sich vor vielen Feinden schützen und reagieren äußerst empfindlich auf andere Haustiere. Alleine der Geruch von Tieren kann sie in Panik versetzen. Vermeide es also andere Haustiere im selben Zimmer zu halten, selbst wenn sie in unterschiedlichen Käfigen untergebracht sind.
- Grelles Licht – Hamster sind auf Tageslicht angewiesen, damit sie ihre innere Uhr danach stellen können. Sie werden munter, wenn die Sonne untergeht. Vermeide es, helles Licht spät abends brennen zu lassen, es stört ihren natürlichen Rhythmus und führt zu Stress.
Ein Hamster benötigt einen ruhige und sichere Atmosphäre. Achte auf seine Körpersprache, er wird dir zeigen, ob er sich in seiner Umgebung wohlfühlt oder ob er lieber an einem anderen Ort sein möchte.
Hamsterkäfig ausbruchssicher gestalten
Es ist nicht normal, dass ein Hamster immer ausbricht. Selbst wenn er entkommen möchte, sollte dies normalerweise nicht möglich sein. Wo liegt also die Schwachstelle in deinem Käfig?
Vielleicht hältst du einen Zwerghamster in einem Gitterkäfig, bei denen der Abstand der Gitter zu groß ist? Wenn dies der Fall sein sollte, überlege dir, ob du nicht doch lieber auf ein Nagarium zurückgreifen möchtest.
Oder aber die Tür hält nicht mehr fest zu und dein Hamster kann sie öffnen? Dann solltest du die Türe zusätzlich verstärken, indem du sie etwa mit Kordeln oder Schnüren fest zubindest. Liegt es daran, dass er während des Freilaufs entkommen kann? Lasse deinen Hamster niemals unbeaufsichtigt und zäune das Areal ein.
Aber am wichtigsten ist es, dass du deinem Hamster ein Zuhause schenkst, aus dem er nicht ausbrechen möchte. Die kleinen Nager können nur glücklich sein, wenn du sie artgerecht hältst. Ich hoffe, dieser Artikel konnte dir ein paar Denkanstöße geben.
Jetzt würde ich gerne von dir hören. Warum bricht dein Hamster immer aus? Was wirst du dagegen unternehmen? Schreibe mir einfach unten in die Kommentare, ich werde alle Fragen schnellstmöglich beantworten.