Aquarien sind oftmals günstig gebraucht zu bekommen, oder vielleicht hast du auch noch ein unbenutztes zu Hause herumstehen. Dir könnte deshalb die Idee kommen einen Hamster im Aquarium zu halten. Doch wie bei so vielem, sollten wir uns vorher informieren, ob das eine gute Idee ist. In diesem Artikel beschäftigen wir uns deshalb im Detail mit der Frage: Kann man einen Hamster im Aquarium halten? Hier ist die Antwort in Kurzform:
Man kann einen Hamster im Aquarium halten, solange es ausreichend groß ist und gut eingerichtet wurde. Eine Haltung im Aquarium kann einige Vorteile bieten, so ist eine hohe Einstreu möglich, ohne dass es hinausfällt. Es ist relativ leicht zu reinigen und man kann den Hamster von allen Seiten gut beobachten. Ein Nachteil von Aquarien ist jedoch das Gewicht, sie sind relativ schwer.
Beachte dabei unbedingt: Viele Aquarien sind sehr dicht gebaut und die Hitze sowie giftige Gase können sich darin stauen. Du musst unbedingt auf eine optimale Luftzirkulation achten und nur Aquarien auswählen, in denen sich die Luft nicht staut. Solltest du kein passendes Aquarium finden, wähle besser ein luftiges und ausreichend großes Terrarium.
Wenn wir wirklich gut für unseren Nager sorgen möchten, sollten wir uns genügend Zeit nehmen, so viel wie nur möglich, über Hamster zu lernen. Wir beschäftigen uns deshalb noch weiter mit dem Thema Hamster und Aquarien und zeigen dir, auf was du bei der Einrichtung des neuen Heims unbedingt achten solltest.
Hamster im Aquarium halten
Das Wort Aquarium bringen wir nicht unbedingt mit Hamstern in Verbindung, werden sie doch meist in Käfigen gehalten. Vielleicht sollten wir passenderweise lieber das Wort „Glaskäfig“ verwenden. Denn ein Aquarium kann man in der Tat so herrichten, dass sich ein Hamster pudelwohl darin fühlt. Wenn man es richtig angeht, geht es ihm darin sogar sehr viel besser als in einem herkömmlichen Käfig mit Gitterstäben.
Bevor du dich für die ein oder andere Variante entscheidest, zeige ich dir die Vor- und Nachteile einer Hamsterhaltung im Aquarium. Auch sage ich dir, wie ein hamsterfreundliches Heim aussehen sollte. So kannst du letztendlich selbst entscheiden, ob dir die Idee gefällt.
Was ist besser für Hamster: Aquarium oder Käfig?
Hamster lieben es sich zu verbuddeln und im Einstreu zu toben, was bietet sich das besser an als ein Käfig aus Glas? Hier können wir die Einstreu so hoch machen, wie wir möchten. Das Problem bei vielen Gitterkäfigen aus dem Zoofachgeschäft ist, neben der viel zu kleinen Größe, dass einfach nicht genügend Einstreu hineinpasst.
Wir dürfen niemals den Ursprung unserer kleinen Nager vergessen. Es handelt sich um Wüstentiere, sie leben in ausgeklügelten unterirdischen Tunnelsystemen, die sie selbst angelegt und gebuddelt haben. Natürlich handelt es sich bei unseren Haustieren um Zuchtformen, die nicht ganz so viel Freilauf und Aktivität benötigen, nichtsdestotrotz haben auch sie den Drang Tunnelsysteme anzulegen.
Wie hoch sollte also die Einstreu sein? Das hängt ganz von deinem Hamster ab. Bei einem Zwerghamster sollte sie mindestens 20 Zentimeter Höhe betragen, Goldhamster geben sich mit etwa 30 Zentimetern zufrieden. Welcher Gitterkäfig kann das schon bieten? Richtig: die allerwenigsten.
Aquarien haben Vorteile für Hamster
Wenn denn überhaupt soviel Platz vorhanden ist, dann würde die Einstreu schnell beim Buddeln durch die Gitterstäbe aus dem Käfig fliegen. Hier hat ein Aquarium klar die Nase vorn, denn durch das Glas gelang ganz sicher nichts davon aus dem Käfig.
Ein weiterer Vorteil: Wir haben unseren Hamster immer im Blick. Wir können von allen Seiten dem Kleinen beim Herumtollen zugucken, ohne dass wir die Gitterstäbe im Weg haben. Das bringt dem Hamster selbst zwar erst einmal keinen Vorteil, aber wir können ruhig ab und an mal unsere Bedürfnisse im Auge halten, solange wir dem Tier damit nicht schaden.
Was den Hamster hingegen interessieren dürfte, ist, dass sich ein Aquarium äußerst einfach sauber halten lässt. Hier können wir die großen Glasflächen ganz einfach sauber machen, ohne dass wir jeden Gitterstab einzeln abwischen müssen. So hat das Tier stets einen astrein sauberen Käfig und wir möglichst wenig Arbeit, auch wenn sich so ein Aquarium natürlich nicht von alleine säubert. Vor allem dann nicht, wenn es die richtige Größe hat, mehr dazu später.
Einen Nachteil gibt es
Denn erst einmal kommen wir zu einem negativen Punkt, denn den gibt es leider auch. Ein großes Aquarium kann sehr schwer sein. Das müssen wir bedenken bei der Standortauswahl, nicht jeder billige Tisch hält so einem Gewicht auch stand. Wenn wir den Glaskäfig an einem anderen Ort, etwa im Badezimmer, reinigen möchten, dann benötigen wir oftmals Hilfe, um das große und schwere Ungetüm auch dorthin zu bekommen. Womit wir auch bei einem wichtigen Punkt angekommen sind: die richtige Größe des Aquariums.
Wie groß muss das Aquarium für Hamster sein?
Ganz gleich für welche Art des Käfigs du dich entscheidest: Hamster brauchen reichlich Platz zum Laufen, Spielen und Buddeln. Die Grundfläche sollte deshalb mindestens einen Quadratmeter betragen. Umso größer, umso wohler fühlt sich dein Tier.
Hast du jemals schon einen Hamster beobachten können, der wie wild an den Gitterstäben hin und her klettert und wie wild an diesen nagt? Es sieht fast so aus, als wollte er diese durchbeißen!
Der Schein trügt in diesem Fall nicht, er will sie tatsächlich durchnagen, denn er möchte entkommen. Ein ständig am Gitter beißender Hamster fühlt sich unglaublich unwohl in seinem Käfig. Oftmals ist er zu klein oder bietet nicht genügend Spielzeug oder Buddelmöglichkeiten. Man sollte die Warnzeichen ernst nehmen und ihm ein größeres und spannenderes Heim schaffen.
Achte deshalb immer darauf deinem Tier mindestens einen Quadratmeter Fläche zur Verfügung zu stellen. Kompromisse solltest du bei der Größe niemals eingehen.
Wie sollte ich das Aquarium einrichten?
Ein paar wichtige Dinge haben wir bereits erwähnt. Ganz entscheidend ist die Einstreu, sie muss unbedingt hoch genug sein. Dann braucht dein Hamster natürlich ein Häuschen, am besten aus Holz. Hier kann er dran knabbern, ohne sich zu verletzen. Plastik solltest du besser vermeiden, er könnte sich daran verschlucken. Auch ist Plastik längst nicht immer schadstofffrei, gerade wenn es sich um Billigware aus fernen Ländern handelt.
Wenn du etwas handwerklich geschickt bist, kannst du das Haus auch selbst bauen. Achte aber darauf, dass du nur geeignete Holzarten für Hamster verwendest. Manche Hölzer können giftig sein!
Wichtig: Das Aquarium darf keine scharfen Kanten haben.
Dann benötigst du noch ein geeignetes Laufrad, auch hier solltest du besser eins aus Holz auswählen. Achte darauf, dass die Lauffläche geschlossen ist, damit sich dein Tier beim Laufen nicht den Fuß einklemmen kann.
Ein Laufrad muss immer so groß gewählt werden, dass sich der Rücken des Hamsters nicht verbiegt, er muss gerade sein. Ein Goldhamster braucht ein etwas größeres Rad als ein Goldhamster. Logisch, oder? Für einen Goldhamster eignen sich Laufräder ab 30 Zentimeter Durchmesser, Zwerghamster benötigen mindestens 25 Zentimeter.
Spielspaß auf mehreren Etagen
Richte das Aquarium auf mehreren Etagen ein, jedoch sollten sie niemals so hoch sein, dass ein Sturz gefährlich für den Hamster werden kann. Jetzt bestücke die verschiedenen Stockwerke mit reichlich aufregenden Spielzeug. Das muss nicht unbedingt teuer sein, lass deiner Kreativität freien Lauf.
Ausgehüllte Kokosnussschalen, Zweige und Äste, kleine Keramikblumentöpfe, leere Klopapierrollen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Zu guter Letzt solltest du natürlich nicht den Fressnapf und die Trinkflasche vergessen. Und ganz wichtig: Die Belüftung. Die Gitterabdeckung oben am Aquarium sollte möglichst großflächig sein, damit genug Luft hineinkommt und diese gut zirkulieren kann.
Sind Terrarien für Hamster geeignet?
Wenn du noch kein Aquarium in Aussicht hast, kannst du auch über ein Terrarium nachdenken. Die beiden sind sich recht ähnlich und du kannst sie oftmals günstig gebraucht bekommen. Wenn du dich allerdings für ein bereits genutztes Terrarium entscheidest, musst du dieses unbedingt gründlich desinfizieren. Wir wissen nicht, welche Tiere darin bereits gelebt haben und wie sehr der Vorbesitzer auf Hygiene geachtet hat.
Nicht nur können Bakterien und Keime unseren Hamster krank machen, auch haben sie eine sehr feine Nase. Wenn dein kleiner Nager den Geruch des fremden Tiers bemerkt, wird er sich in seinem neuen Heim nicht wohlfühlen. Das ist auch der Grund, warum wir niemals einen Hamster zusammen mit anderen Tieren in einem Raum halten sollten, auch wenn sich die beiden in verschiedenen Käfigen aufhalten. Alleine der Geruch würde deinen Hamster verängstigen.
Jetzt würde ich gerne von dir hören. Wirst du deinen Hamster im Aquarium halten, oder soll es doch lieber ein herkömmlicher Käfig werden? Schreibe mir unten in die Kommentare, ich werde alle Fragen schnellstmöglich beantworten.