Hamster sind aufgedrehte Tiere. In freier Wildbahn buddeln sie meterlange Tunnel und laufen kilometerweite Strecken, um ihr Futter zu finden. Es ist also nicht verwunderlich, dass die meisten Hamster auch bei uns Zuhause immer in Bewegung sind. Was, aber wenn dein kleiner Nager auf einmal deutlich aufgeweckter erscheint? In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit dem Thema: Hamster ist aufgedreht, was soll ich tun? Hier ist die schnelle Antwort:
Jeder Hamster unterscheidet sich in seinem Charakter. Junge Hamster sind von Natur aus aktiver als ältere Tiere. Wenn dein Hamster jedoch plötzlich aufgedreht erscheint, kann es an Stress, Langeweile oder Angst liegen. Achte darauf, dass der Käfig groß genug ist, genügend Spielmöglichkeiten bietet und dein Hamster zudem reichlich Freilauf bekommt.
Das war nur die kurze Antwort. Wir beschäftigen uns im Detail mit dem Thema, warum Hamster aufgedreht sind. Ich zeige dir, wie du Hilferufe von deinem kleinen Freund erkennst und wie du ihn wieder beruhigen kannst. Denn oftmals hängt Hyperaktivität mit einer Verhaltensstörung zusammen, die durch die falsche Haltung ausgelöst wurde.
Hamster ist aufgedreht
Es gibt doch nichts Schöneres, als einem Hamster bei seiner Aktivität zuzusehen. Die Tiere werden erst so richtig munter, wenn bei uns der Tag schon fast vorbei ist. Die kleinen Nager sind ständig am Buddeln, Erkunden oder Rennen. Sie sind von Natur aus sehr aktive Tiere und das müssen sie auch sein.
Denn Hamster haben in freier Wildbahn sehr viele Fressfeinde, vor denen sie sich schützen müssen. Wenn sie nicht äußerst flink agieren würden, hätten sie nicht sehr gute Überlebenschancen. Auch graben sie meterlange Tunnelsysteme, in denen sie die Tageszeit verbringen. Dort verstecken sie ihre Nahrung und schützen sich vor ihren Feinden.
Es darf dich also nicht wundern, wenn auch dein Hamster im Käfig immer etwas zu machen scheint. Das ist völlig normal. Die kleinen Tiere laufen auch mal gerne stundenlang in ihrem Laufrad, ohne dass es dir Sorgen bereiten sollten. Auch in freier Natur können sie kilometerweite Strecken an nur einem Tag hinter sich bringen. Sie laufen mehr als die meisten Menschen.
Ist dein Hamster wirklich aufgedreht?
Wenn du also meinst, dein Hamster sei aufgedreht, müssen wir erst einmal zusammen erkunden, ob es sich dabei um ein natürliches Verhalten handelt. Ist dein Hamster immer wuselig, oder zeigt er erst in letzter Zeit eine veränderte Aktivität?
Wenn er immer sehr aufgedreht ist, könnte es an seinem Charakter liegen. Manche Hamster lassen es eher ruhig angehen und vertreiben sich ihre Zeit mit schlafen und fressen. Andere hingegen laufen stundenlang im Laufrad und sind ständig am Graben und Spielen. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge.
Ursachen für aufgedrehte Hamster
Wenn es nicht an den Charaktereigenschaften deines Hamsters liegt, müssen wir den Auslöser ausfindig machen. Oftmals musst du ein paar Veränderungen in der Haltung oder am Käfig vornehmen. Sein hyperaktives Verhalten ist sein Hilferuf, um dir zu zeigen, dass du etwas verändern musst. Die häufigsten Gründe für sehr aufgedrehte Hamster sind:
- Langeweile
- Angst
- Stress
- Krankheit
Damit du besser erkennen kannst, woran es in deinem Fall liegt, gehen wir alle Ursachen im Detail durch. So kannst du besser einschätzen, ob du etwas an seiner Umgebung verbessern kannst.
Langeweile
Zuerst einmal solltest du dir diesen Artikel ansehen: Meinem Hamster ist langweilig. Darin habe ich im Detail beschrieben, warum Hamster sich langweilen können und wie sich das in ihrem Verhalten äußert. Wenn dein kleiner Freund nicht genügend Spielmöglichkeiten hat, kann ihn das rastlos machen.
Stelle dir einfach mal vor, du wärst in einem kleinen Raum mit nur sehr wenigen Beschäftigungsmöglichkeiten über einen langen Zeitraum eingesperrt. Wahrscheinlich würdest du ein sehr ähnliches Verhalten entwickeln und von einer Seite zur anderen rennen. Du kompensierst die Langeweile durch ein zwanghaft panisches Verhalten, genau wie dein Hamster.
Krankheit
Wir wollen es nicht hoffen, aber Rastlosigkeit kann auch ein Symptom für eine Krankheit sein. Unter anderem bei Diabetes zeigen Hamster Wesensänderungen wie Hyperaktivität oder Aggressivität. In diesem Fall kann dir nur ein Tierarzt weiterhelfen. Achte auf weitere Anzeichen für eine Krankheit und bei dem kleinsten Verdacht solltest du deinen Hamster zum Arzt bringen.
Angst und Stress
Hamster sind schreckhafte Tiere, die vor vielen Dingen Angst haben. Wenn dein Freund sich fürchtet, kann er aufgedreht wirken. Wovor haben Hamster Angst, könntest du dich fragen? Die vollständige Liste zu lang. Ich kann dir nicht alle Ursachen nennen, aber die Wichtigsten teile ich mit dir.
Damit du dich besser in deinen Hamster einfühlen kannst, musst du lernen die Welt aus seinen Augen zu sehen. Die kleinen Tiere sind fast blind, sie können ihre Umgebung nur sehr verschwommen in Grautönen wahrnehmen. Ihr Hör- und Geruchssinn ist somit besser ausgeprägt, als dies bei uns Menschen der Fall ist.
Hamster machen somit vor allem fremde Gerüche und laute Geräusche Angst. Aber auch helles Licht am Abend oder in der Nacht kann Stress für die Tiere bedeuten. Du solltest deshalb niemals spät abends noch das Licht in seinem Zimmer brennen lassen, das stört seinen natürlichen Rhythmus und kann zu Verhaltensstörungen führen.
Auch sind Hamster Einzelgänger, sie sollen besser nicht mit anderen Tieren zusammen gehalten werden. Alleine der Geruch anderer Haustiere kann die kleinen Nager so verunsichern, dass sie große Angst bekommen. Das bedeutet für dich: Lasse niemals andere Tiere in sein Zimmer, auch wenn sie in getrennten Käfigen gehalten werden.
Vermeide laute Geräusche
Laute Musik können Hamster nicht vertragen. Das Gleiche gilt für andere störende Geräusche, wie etwa das Fernsehen oder Staubsauger. Das Hamsterzimmer sollte also abends möglichst dunkel und geräuscharm gehalten werden. Falls du Musik hören möchtest, setze dir besser die Kopfhörer auf, oder spiele leise sanfte und entspannende Musik. Wenn du Licht benötigst, mach nicht die Deckenlampe an, sondern stelle eine kleine Leuchte fernab des Käfigs auf.
Nähere dich deinem Hamster ohne viel Lärm zu machen und vermeide ruckartige Bewegungen in seiner Nähe. Du solltest den Käfig zudem nicht ständig umstellen, denn auch eine Veränderung der Umgebung bedeutet für das kleine Tier Stress.
Aber der wohl häufigste Grund für einen aufgedrehten Hamster: die falsche Auswahl des Käfigs und zu wenig Spielzeug. Damit beschäftigen wir uns jetzt im letzten Teil dieses Artikels.
Aufgedrehte Hamster ruhig stellen
Die Umgebung deines Hamsters ist entscheidend darüber, wie glücklich sein Leben verlaufen wird. Du kannst noch so gut für ihn sorgen, wenn er in einem viel zu kleinen Käfig sitzt, wird er niemals Freude haben.
Wenn dein Hamster aufgedreht ist und zusätzlich folgendes Verhalten zeigt, kannst du dir recht sicher sein, dass du etwas an seinem Käfig ändern musst. Anzeichen für ein unglückliches Tier:
- Hamster klettert an der Käfigdecke oder an den Gitterstäben
- Beißt ständig an den Gitterstäben
- Läuft wie wild hin und her im Käfig
Konntest du mehrere dieser Verhaltensweisen bei deinem Hamster ausfindig machen? Dann solltest du einen genaueren Blick auf seinen Käfig werfen. Es könnte gut sein, dass er zu klein ist und zu wenig Spielmöglichkeiten bietet.
So sieht ein artgerechter Käfig aus
Die meisten Käfige, die du im Handel kaufen kannst, sind für Hamster ungeeignet. Sie sind meistens zu klein und teilweise sogar gefährlich für das Tier. Ein artgerechter Käfig sollte eine Grundfläche von mindestens 1 Quadratmeter aufweisen. Ein Terrarium, oder auch ein umgebautes Aquarium, eignen sich für Hamster. Denn hier kannst du genügend Einstreu einfüllen, damit dein kleiner Freund fleißig buddeln kann.
Die Einstreu sollte für Goldhamster mindestens 30 Zentimeter betragen, bei Zwerghamstern dürfen es auch ein paar Zentimeter weniger sein. Der Käfig soll, neben einem Laufrad, reichlich Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Dazu können Labyrinthe, Brücken, Tunnel oder andere Spielzeuge dienen. Wähle besser Holz als Material dafür, denn daran kann dein Hamster knabbern, ohne sich zu verletzen. Wenn du die Spielzeuge selbst bauen möchtest, verwende nur geeignete Hölzer für Hamster, manche Arten können nämlich giftig für die Nager sein.
Du solltest den Käfig auf mehreren Ebenen aufbauen, so hat dein Hamster immer etwas Neues zu entdecken und kann seinen Klettertrieb ausleben.
Freilauf ist ein Muss
Damit dein Hamster richtig ausgelastet ist, benötigt er zudem regelmäßig Freilauf. Denn wer möchte schon gerne sein ganzes Leben in einem Käfig eingesperrt sein? Beim Auslauf musst du unbedingt darauf achten, dass alle Gefahren vorher beseitigt wurden. Wie du das machst, erfährst du hier: Hamster im Zimmer laufen lassen.
Jetzt würde ich gerne von dir hören. Warum ist dein Hamster aufgedreht? Was wirst du dagegen unternehmen? Schreibe mir einfach unten in die Kommentare, ich werde alle Fragen schnellstmöglich beantworten.