Können Hamster im Streu ersticken

Können Hamster im Streu ersticken?

Hamster sind sehr aktive Tiere, die in freier Natur gerne in Untergründen buddeln. Sie verbringen die Tage in dunklen Tunneln, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Es ist also nicht verwunderlich, dass die kleinen Tiere auch in ihrem Käfig graben möchten. In diesem Artikel widmen wir uns deshalb der Frage: Können Hamster im Streu ersticken?

Hamster ersticken nur äußerst selten im Streu. Wenn wir die richtige Einstreu wählen, ist das Risiko eines Unfalls sehr gering. Es sollte im besten Fall eine spezielle Kleintierstreu sein, das man in jedem Zoofachgeschäft erhalten kann. Achte darauf, dass keine Fremdkörper oder Holzsplitter vorhanden sind und das Einstreu entstaubt ist.

Das war nur die kurze Antwort auf die Frage. Zusammen finden wir heraus wie viel Einstreu in den Hamsterkäfig gehört und was du sonst noch beachten solltest.

Können Hamster im Streu ersticken?

Die gute Nachricht zuerst: Hamster ersticken nicht im Streu. Wenn die Einstreu locker auf dem Boden aufliegt und die Tiere nicht allergisch gegen die Streu sind, besteht in der Regel keine große Gefahr. Schließlich kommt noch genügend Frischluft durch die Ritzen.

Hamster im Einstreu
Hamster können im Einstreu nicht ersticken

Man sollte es mit der Höhe die Einstreu natürlich nicht übertreiben, aber in den meisten Fällen wird das auch nicht getan. Gerade in den kleineren Plastikkäfigen ist die Einstreu nicht hoch genug und die Hamster können nicht richtig darin buddeln.

Wie hoch sollte die Einstreu sein?

Hamster lieben es zu buddeln, sie möchten ständig neue Gänge anlegen. Aber nicht nur für die Tunnelsysteme ist das Streu entscheidend, sondern es saugt auch die Ausscheidungen des Hamsters auf. Die Einstreuhöhe sollte bei Zwerghamstern mindestens 20 Zentimeter betragen, bei Goldhamstern dürfen es auch ruhig 30 Zentimeter sein.

Das bedeutet gleichzeitig, dass die Plastikwanne des Hamsterkäfigs mindestens ein paar Zentimeter höher sein sollte, als das Einstreu. Die meisten kleinen Gitterkäfige, die man im Zoofachhandel erwerben kann, sind schlichtweg zu niedrig, um genügend Streu einzufüllen. Schließlich fliegen beim Buddeln sprichwörtlich die Späne.

Man könnte die untere Umrandung mit etwas handwerklichem Geschick erhöhen, dazu könnte man beispielsweise Plexiglasstreifen verwenden. Bohr einfach kleine Löcher in die Streifen und befestige sie mithilfe von Bindedraht.

Zusätzlich sollte man dem Hamster auch immer frisches Heu in den Käfig anbieten. Dieses sollte man in mehreren Schichten in die Einstreu einbauen. Folgende Möglichkeiten sind empfehlenswert:

  • Kleintierstreu → Stroh → Kleintierstreu → Stroh
  • Kleintierstreu → Heu → Kleintierstreu → Heu
  • Hanfhäcksel → Stroh →  Hanfhäcksel → Stroh
  • Hanfhäcksel → Heu → Hanfhäcksel → Heu

Wie tief buddeln Hamster?

In der freien Natur gräbt sich ein Hamster auch mal gerne 1 bis 2 Meter in die Tiefe. Bei uns zu Hause handelt es sich um kleinere Zuchtformen, die nicht ganz so tiefe Tunnel graben. Auch ließe sich es selbst in einem sehr großen Käfig kaum realisieren, dass ein Hamster ein metertiefes Loch graben könnte, dafür fehlt sicherlich der Platz.

Ist Buddeln für Hamster gefährlich?

Buddeln ist nicht gefährlich für Hamster, schließlich handelt es sich um ein vollkommen natürliches Verhalten. Wir müssen lediglich darauf achten, dass wir nicht ein mit Duftstoffen behandeltes Einstreu verwenden. Hamster neben ihre Umgebung größtenteils durch ihren Hör- und Geruchssinn wahr. Künstliche Duftstoffe behindern die Tiere in ihrer Orientierung und können zudem gesundheitsschädlich sein.

Hamster auf dem Streu
Die Einstreu sollte frei von Duftstoffen sein

Auch sollte man auf sogenannte Hamsterwatte verzichten. Diese kann die Gliedmaßen des Hamsters abschnüren und im schlimmsten Fall sogar das Tier strangulieren. Auch ein Verzehr kann gefährlich werden. Die Watte ist unverdaulich und kann zum Darmverschluss führen, daher ist besser auf dieses Nistmaterial zu verzichten. Ungebleichtes, nicht parfümiertes, unbedrucktes Klopapier ist die bessere Wahl.

Welche Streu ist für Hamster am besten?

Wer schon einmal vor dem Hamsterstreuregal gestanden hat, wird es wissen: Es gibt sehr viele verschiedene Sorten. Das am häufigsten angebotene ist das Kleintierstreu. Es besteht meist aus Weichholzspänen und ist sehr saugstark. Auch zum Graben und Tunnel anlegen ist es geeignet. Allerdings kann Kleintierstreu bei manchen Hamstern zu Atemwegsreizungen führen. Achte darauf nur staubarmes oder staubfreies Kleintierstreu zu verwenden.

Hanfstreu

Hanfstreu ist in der Regel staubärmer als Kleintierstreu, leider hat es auch seinen Preis. Die Streu sollte mit Stroh geschichtet werden, damit dein Hamster stabile Tunnel bauen kann.

Strohmehl

Wird mehrheitlich aus getrocknetem Stroh hergestellt. Man sollte eine entstaubte Variante wählen, da sonst Allergien ausgelöst werden könnten. Es ist eher weich und eignet sich gut zum Buddeln für den Hamster.

Leinstreu (Flachs-Einstreu)

Ist auch für männliche Teddyhamster mit langem Fell geeignet. Es ist recht staubarm und sehr fein, eignet sich jedoch unvermischt nicht zum Graben von Tunneln.

Wie oft Streu wechseln?

Die Streu zu wechseln und die Reinigung des Käfigs bedeutet für deinen Hamster Stress. Nicht nur wird er aus dem Käfig entnommen, sondern du entfernst auch seine Geruchsmarken, die er überall gesetzt hat. Du solltest den Käfig nur abends oder nachts reinigen, wenn dein Hamster wach ist und sich im Freilauf befindet.

Die Streu solltest du niemals komplett wechseln, damit die Duftmarken nicht vollständig entfernt werden. Es empfiehlt sich den Käfig ein bis zweimal in der Woche zu reinigen und dabei nur die Hälfte die Einstreu zu entfernen. Die andere Hälfte kannst du dann bei der nächsten Reinigung wechseln.

Einmal im Monat sollte man die alte Einstreu fast komplett entfernen, aber trotzdem darauf achten, dass man ein wenig von der alten Einstreu wieder in den Käfig gibt. So erkennt der Hamster den Geruch und kann sein Revier weiterhin erschnüffeln, was zu weniger Stress für das Tier führt.

Ist Heu gut für Hamster?

Zusätzlich zu der Einstreu solltest du deinem Hamster auch immer frisches Heu anbieten. In Schichten eingearbeitet bietet es zusätzliche Stabilität, so kann dein Hamster Gänge buddeln, ohne dass sie gleich wieder einstürzen. Zusätzlich kannst du deinem Hamster etwas Heu in einer Heuraufe anbieten, so hat er immer etwas zum Knabbern. Es enthält viele wichtige Vitamine und andere Nährstoffe, die deinen kleinen Freund gesund halten.

Jetzt würde ich gerne von dir hören. Wie gestaltest du die Einstreu in deinem Hamsterkäfig? Schreibe mir einfach unten in die Kommentare, ich werde alle Fragen schnellstmöglich beantworten.

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